Istanbul: Türkischer Tee (1/3) • Die Erdbeere

Istanbul: Türkischer Tee (1/3)

Café-Ada

Meine Wege führten mich letzte Woche an dieses wunderbare Fleckchen Erde.

Istanbul-Hafen

Einblicke-Brunnen

Hagia-Sophia

Häusermeer

Natürlich wusste ich schon vorher, dass Istanbul eine besonders schöne und imposante Stadt sein müsste, die Hauptstadt von Byzanz, die auch heute noch und zu Recht ein kultureller Brennpunkt der Türkei ist..

Aber so bezaubernd und bunt!? Das hatte ich mir nicht erwartet!

Mit ihrer jahrtausendalten Geschichte, ihren Farben, Formen, den herrlichen essbaren Genüssen, seinen unzähligen pittoresk geschwungenen Gassen, seinen eleganten Moscheen und seiner stolzen Lage auf sieben Hügeln (Vorbild war natürlich das alte Rom) hat mich diese Stadt im Nu in ihren Bann gezogen.

Istanbuls Bewohner sind unglaublich herzlich, unkompliziert und mit einem natürlichen Savoir Vivre in ihrem Erbgut ausgestattet, das ich bisher so besonders bei den Italienern und Griechen bewundert hatte.

Da es Anfang März war, lagen die Temperaturen tagsüber um die 10 Grad, ein eisiger Wind fegte in den ersten Tagen durch den Bosporus und wir entdeckten, gewissermassen aus der Not heraus, denn man musste sich ab und zu irgendwie aufwärmen, einen wichtigen Bestandteil des türkischen Alltags, den Tee!

Wann immer man in der Türkei ein wenig ausruht, mit jemanden spricht, einen Freund sieht, ein Geschäft abschliesst, oder einfach nur an einem netten Plätzchen die Welt an sich vorbeiziehen lässt, dann wir das meistens nicht bei einer Tasse Café, sondern bei einer Tasse Tee gemacht.

Ich korrigiere: einem Glas Tee.

Serviert in wunderschön gebauchten Teegläsern, mit einem kleinen Unterteller und einem ebenso eher klein dimensionierten Teelöffel, wurde uns dieser stärkende Trunk zu einem ständigen Begleiter, der aufwärmt und wieder zu neuen Taten schreiten lässt.

Ich wunderte mich am ersten Tag beim Frühstück im Hotel, dass der Samowar zwei Auslässe hatte. Aus einem kam extrem starker und dementsprechend schwarzer Tee raus, aus dem anderen heisses Wasser. Ich dachte zuerst, das Wasser wäre für die Gäste, die sich einen Früchte-oder Kräutertee machen wollen…

Dann erst draute mir, dass der starke Teesud die Basis ist und bei Bedarf mit dem heissen Wasser verdünnt wird. So entsteht der Tee, den man mit Genuss und ohne sofortige Schwarzverfärbung der Zähne trinken kann!

Andere Länder, andere Sitten! Und aus genau diesem Grund liebe ich es, auf Reisen zu gehen…!
Tee-am-Bosporus

Möwe

Blaue-Moschee-am-Abend

Blaue-Moschee

Blaue-Moschee-1

Tee-in-Beylerbey-Palace
In meinem kleinen Notizbuch hatte ich schon vor der Reise die wichtigsten Ausdrücke und Namen der türkischen Köstlichkeiten notiert, die ich kosten wollte, und unter anderem auch den Ausdruck für Tee (çaj) ohne Zucker (sekersiz), mit wenig (az sekerli) und viel Zucker (çok sekerli).

Leider leider kam es nie zu diesem glorreichen Moment, in dem ich meine vorsorglich einstudierten Fachworte nonchalant und natürlich perfekt türkisch ausgesprochen (ich verbitte mir, das in Frage zu stellen! ) placieren konnte! Der Zucker wird schlicht und ergreifend, so wie bei uns, extra serviert und jeder dosiert selber.

Tee-im-Café-Ada

Schifffahrt-in-Istanbul

Tasse-Tee-auf-der-Fähre

Tee-am-Wasser

Aussicht-vom-Topkapi-Palast

Aussicht-von-Hagia-Sophia

Istanbul-Dolmabahçe

Strasse-in-Istanbul

Himmel-Istanbul

Neue-Moschee-Eminönu

Rüstem-Pascha-Moschee 2

Natürlich habe ich mir ein Set Teegläser mitgenommen, sechs an der Zahl, mit verschiedenen Untertellern, die sich übrigends herrlich als kleine Bei-Teller zum Beispiel fürs Frühstück eignen.

Heute morgen habe ich ein Tellerchen für Oliven, eines für mein hart gekochtes Frühstücksei, eines für eine Süssigkeit, eines für ein Stück Butter verwendet…

Das sieht so süss aus, die kleinen Tellerchen, dass ich nun bereue, nicht mehr und viele verschiedene davon erstanden zu haben!

Tee-bei-Mado-Kadiköy

Mein Lieblings-Teeglas-Unterteller ist der mit einer Spielkarte darauf. (Ich habe seit jeher eine besonderes Faible für Spielkarten-Motive, besonders auf Porzellan…)

Leider gab es Karo, Treff und Pik nicht mehr. So hab ich davon nur einen, nämlich den mit dem Herz-Motiv und werde ihn für gemütliche Momente in angenehmer Gesellschaft (alias meiner Wenigkeit) verwenden…

Aber, zurück zu Istanbul und seinen kulinarischen Highlights!

Mit dem Tee fängt ja alles erst an!

Denn wenn man so in einem kleinen, eleganten Caféhaus sitzt und die Köstlichkeiten in den Vitrinen näher beäugt, geht einem zuerst das Herz über und dann auch alle guten Vorsätze über Bord!

Ich habe mir dementsprechend keine allzu grossen Illusionen gemacht, von wegen Fasten oder schlanke Linie oder so, denn ich wusste:

Istanbul ist eine Foodie-Stadt!!!

Wer, so wie ich zuvor, nicht viel mehr als Baklava in seinen verschiedenen Formen und die in heissem Fett ausgebackenen und in Honig-Rosenwasser-Sirup getauchte Kringel (erinnern ein wenig an Churros) und zu guter Letzt Rahat Lokum ( was übrigends übersetzt ,Ein Bissen Freude‘ heisst ) kannte, dem erschliesst sich in den zahlreichen Konditoreien der Stadt eine Welt. Nein, ein neues Universum!

Mir haben es vor allem die verschiedenen Pudding-ähnlichen Süsspeisen angetan:

Mahallebi, Firin Sütlaç, Asure und wie diese Köstlichkeiten alle heissen…

Reispudding-bei-Mado

Die Fortsetzung und Rezepte folgen in Kürze!

Türkisch-sprechende Leser bitte ich um Verzeihung, dass ich aus Tastatur-Beschaffenheits-Gründen manche Worte, z. B. das berühmte Dessert Asure (das übrigends einen eigenen langen Artikel verdient ) nicht mit dem Cedille schreibe!

Aber ich weiss, dass man es mir mit einem gutmütigen, lieben Lächeln, das den Türken so eigen ist, verzeihen wird..!

Nacht-in-Istanbul

Über-den-Dächern-Istanbuls

Yildiz-Park-Abendstimmung

Wunderschöne-Kacheln-Hagia-Sophia

Blaue-Moschee-am-Abend

Beylerbey-Palast

Nach oben

1 Comment

  1. Caprese Torte • Die Erdbeere
    December 16, 2015

    […] ziemlich genau einem Jahr war das Istanbul, mächtig, glänzend, bunt, […]

Leave a Reply