Feta Rote Rüben Speck Trauben Lukullus-Salat

Kunterbunter Lukullus-Salat

Nahaufnahme

Die Sache ist diese: Ich gehe auf Reisen. Ja, dann und wann gehen auch Erdbeeren auf Reisen! Sie möchten andere Erdbeeren oder gar fremde Früchtchen an anderen Orten dieser schönen, weiten Welt kennenlernen, schnuppern, wie die Luft woanders  riecht, etwas sehen, etwas erleben.

So hat die Erdbeere in der vergangenen Woche ihren Kühlschrank eingehendst auf seine Bestände gescreent (Weckt in mir  Erinnerungen an früher, in den grossen Ferien, als die gesamte Familie verreiste und meine Mutter beim Verlassen der Wohnung sogar das Wasser und den Gas-Hahn abdrehte. Schon eine Woche davor durfte nichts mehr eingekauft werden, ausser frischen Lebensmitteln, wie Brot, Milch etc.).

Ich musste konstatieren, dass ich eine überraschende Varietät an Zutaten darin vorfand. Daher begann ich, zu überlegen, was tun damit?

weisse-Trauben

Auch kam der Umstand dazu, dass ich in der vergangenen Woche kulinarisch eher wie ein Fürst denn wie ein Bettler gelebt hatte, was den Effekt mit sich brachte, dass mein Bedürfnis nach simplen Dingen, einem Stück Obst, einem Joghurt oder einem schönen bunten Salat, immer stärker und stärker wurde…

So fand ich folgende Zutaten in meinen Beständen und es entstand ein sommerlicher fruchtig-frischer und geschmacklich sehr interessanter Salat daraus: Nur nebenbei sei erwähnt, dass alles bis aufs kleinste Feta-Krümelchen von den Tellern verschwand! (Ja, auch harte Schalen haben ein Herz und freuen sich über ausgesprochene oder non-verbale Komplimente..!)

Wie so oft, sind also die unbekümmert dahin-komponierten Rezepte manchmal die witzigeren!

Chicoree-salat

Zutaten:

für zwei Personen

  • 1 Chicoree
  • 4 Radieschen
  • eine Handvoll weisser Trauben
  • 3 rote Rüben (evtl. vorgekocht)
  • 150 gr Feta
  • 1/2 Dose Kidney-Bohnen
  • ca. 100 gr Speck (mehr schadet nie!), z. B. Bauchspeck
  • 1 El Sonnenblumen-Kerne
  • Salbei, frisch oder getrocknet
  • ca. 5 El Olivenöl
  • 1 El heller Essig (ich mag den guten, alten Apfel-Essig ganz gern)
  • ca. 1/2 Teelöffel (eher weniger als mehr) türkische Chili-Flocken
  • Salz
Zutaten

Zubereitung:

Die roten Rüben eine Stunde kochen. Oder die Vakuum-verpackten aus dem Supermarkt nehmen, die sind auch sehr gut!

rote-Rueben

Chicoree, Radieschen, Feta und rote Rüben grob würfeln. Trauben halbieren und, wenn vorhanden, die Kerne entfernen.

Speck-und-Weintrauben

Sonnenblumenkerne

Die Kidney-Bohnen abtropfen und kurz unter fliessendem Wasser abspülen.

Kidneybohnen

Den Feta würfeln.

Chili-Flocken

getrockneter-Salbei

Rote Rüben, Sonnenblumen-Kerne, Chicoree, Radieschen, Trauben und die Hälfte des Feta-Käse mit Salz, Chili-Flocken, Salbei (zerrieben oder, wenn frisch, kleingeschnitten), mit Essig und Öl vermengen.

Olivenoel-dazu

Den Speck in Streifen schneiden. Die  Streifen sollen ‘chunky’ sein (1 cm ), also keine Fitzeleien und auch keine Exaktheit oder übertriebene Akribie vonnöten!

Speck

eine-stange-speck

Speck-Scheiben

Danach die Speckstreifen ohne zusätzliches Fett knusprig braten, sie sollen aber doch innen noch weich bleiben und nur aussen knusprig sein. Deshalb ist es auch besser, sie sind ein bisschen üppiger!

Meine (siehe unten, wurden beim Braten fast ein bisschen klein!)

Lardons

Die Hälfte davon unter den Salat mischen.

Erstes-Bild

Sodann die  andere Hälfte des Feta mit dem restlichen Speck und ein paar Salbei- und Thymian-Blättern über den Salat streuen.’Drapieren’! Am besten gleich essen!

Die Mischung mit den süssen Weintrauben ( ich weiss, und man verzeihe mir, sie kommen von weit her, aber ich hatte so Lust darauf, als ich sie einkaufte!), dem knusprigen, warmen Speck, dem leicht bitteren Chicoree, den nussigen Sonnenblumenkernen und dem samtigen Feta-Käse ist so herrlich, so interessant, so gut für ein schnelles Mittag-oder Abendessen!

Wenn man Bärenhunger hat, könnte man noch ein Spiegelei dazu machen. Ein paar Speckstückchen in der Pfanne lassen und das Ei darüberschlagen.

Ich habe dazu einen Simit (türkischer Sesamkringel) gegessen, der herrlich zu solchen Salaten passt!

Sesam-Simit

Man kann damit das gute Olivenöl, das ein paar Fuchsia-farbene Augen von den roten Rüben bekommen hat, und auch die kleinen rosa gefärbten Feta-Reste auf dem Teller herrlich aufsagen (Bitte keinen falschen Genierer! Hiermit sei schwarz auf weiss festgehalten: Nur genussfeindliche, schmal-lippige, ewig-gestrige Tafel-Fundamentalisten können was dagegen haben, den Teller mit einem Stück Brot auszuwischen ! Und solche Exemplare sind ohnedies eine Seltenheit geworden! Artenschutz-Alarm? Nö. ).

Natürlich ist Simit nicht Simit.

Am besten, man kauft ihn bei einem Bäcker, der noch einen Holzofen hat. In Wien gibt es sehr viele gute türkische Bäcker!

Zum Beispiel Trabzon in der Brunnengasse am Brunnenmarkt. Aussen völlig unschick, aber innen ein Besuch und Einkauf  allemal wert! Erinnert mich sehr an die pittoresken und zu jeder Zeit des Tages duftenden Bäckereien in Palermo, wo Brotbacken übrigends noch immer sehr ernst genommen wird!

Ja, und so führen mich meine Wege  diesmal südwärts und ich freue mich wie ein kleines Kind auf meine Reise! Meine Kamera, mein drittes Auge, wird mein treuer Begleiter sein! Bericht folgt. Bleibt am Ball!

Und vielleicht probiert ja jemand tatsächlich den Lukullus-Salat in der Zwischenzeit aus.

Ein-teller-voll

Ich freue mich, wie immer, am meisten darüber, wenn meine Rezepte ihren Weg in andere Küchen finden und dort  bearbeitet, adaptiert, verändert werden!!!

P.S. Diese schönen knall-roten Chiliflocken findet man in türkischen Läden! Sie haben für meine Art, zu kochen, gerade das richtige Mass an Schärfe. Ausserdem sind sie sehr dekorativ. Ich gebe sie manchmal auf schwarze Oliven, das schmeckt gut und ist ein toller visueller Kontrast!

 

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