Baskischer Schokoladekuchen • Die Erdbeere

Baskischer Schokoladekuchen

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Ein Sonntag in Wien. Schneetreiben. Eigentlich wollte ich durch die Stadt schlendern, den neuen, reinen, federleichten Schnee begrüssen, mein Kind auf einer Rodel sitzend durch die Stadt ziehen (so wie wir das, vor grauen Urzeiten, das letzte Mal mit unserer Mutter, natürlich nur über kurze Strecken, aber immerhin, gemacht hatten. Der Heldenplatz eignet sich dazu besonders gut, denn es gibt viel Platz und keine Autos), die Stille meiner Stadt unter der sonntäglichen Schneehülle geniessen.

Und: Ein paar Photos vom Belvedere, dem Sommersitz des Prinzen Eugen, dem österreichischen Held, der eigentlich Franzose und obendrein uneheliches Kind von Louis XIV. war, machen. Ich liebe diesen Ort in seiner umwerfenden, klaren, mir seit Kindheitstagen sehr vertrauten, unvergänglichen Schönheit.

Doch dazu kam es nicht. Wind und Regen, in die Knochen gehende feuchtkalte Luft rangen uns in die Knie und wir drei beliessen es bei einem gemütlichen Besuch im Caféhaus.

So hatte ich zwar keine schönen Photos für meine Prinz-Eugen-Torte, die ich eigentlich vorstellen wollte, aber Zeit, um mich auf etwas anderes Gutes einzulassen: Der Baskische Schokoladekuchen.

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Ein Schokoladen-Mürbteig-Kuchen mit relativ unspektakulärem Äusseren, der eine mitgebackene, weiche Schokoladen-Creme in seinem Inneren verbirgt. Hier der Beweis: Innere Werte zählen sehr wohl!

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Das Rezept stammt aus dem Kochbuch einer französischen Food-Journalistin, Julie Andrieu, der man aufgrund ihrer Mannequin-Erscheinung (geschätzte 50 Kilo auf geschätzte 1,80m verteilt) ihre Leidenschaft fürs Essen kaum abnehmen würde…

Sie macht sehr interessante Sendungen über die Küchen fremder Länder und hat unter anderem ein Kochbuch mit dem Namen ‘Schokomagie: 150 verführerische Rezepte mit Schokolade’ herausgegeben.

Der eigentliche Gâteau Basque, vereinfacht beschrieben ein Mürbteig, mit Vanillecreme und Trockenpflaumen gefüllt, wurde von ihr schokoladig weiterinterpretiert. Das muss man mal gegessen haben.

So kam es mir gelegen, meine Schokolade -Restln vom grossen Fest zu verarbeiten (Auch wenn im Kochbuch natürlich 70% ige Schokolade steht, am besten mit Azteken-Stammbaum… Ich behaupte, mit meinen Restln ist der Kuchen genauso gut geworden !)

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Nun zu den Zutaten:

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Teig:

  • 200 gr Schokolade (70% ige wird empfohlen)
  • 180 gr Zucker
  • 2 grosse Eier
  • 120 gr Butter
  • 240 gr Mehl
  • 1 Tl Backpulver

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Schoko-Füllung:

  • 150 gr Schokolade
  • 150 gr Creme Fraîche
  • 20 gr Butter
  • etwa 3 Messerspitzen Zimt

Zubereitung:

Schokolade schön zerkleinern.

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Im Wasserbad oder in der Mikrowelle schmelzen. Immer wieder umrühren, sie soll nicht zu heiss werden. Beiseite stellen.

Butter leicht schmelzen, aber nicht flüssig werden lassen.

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Mit Zucker und Eiern (ich habe, siehe Bild, 3 kleine verwendet) mit einem Schneebesen oder Mixer verquirlen.

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Das Mehl mit dem Backpulver mischen und in die Butter-Ei-Masse einrühren.

Danach die geschmolzene Schokolade unterheben. 2 Stunden oder über Nacht kaltstellen.

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Für die Schokoladen-Füllung die Schokolade klein hacken.

Mit der Creme Fraîche in einen Topf geben und unter Rühren (wichtig!) auf kleiner Flamme schmelzen. Kaltstellen.

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Den Ofen auf 160°C vorheizen.

Eine runde Springform (24 cm Durchmesser, wer hat) grosszügig buttern, mit Mehl bestauben.

Den Teig teilen und zwischen zwei Schichten Frischhalte-Folie  zu runden Platten (in der Grösse der Springform) ausrollen.

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Eine Platte in die Form legen.

Die Creme darauf verteilen, dabei den Rand frei lassen.

Zweiter Deckel (der schönere!) darauflegen, an den Seiten fest andrücken (dicht machen).

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Ca. 40 (bei mir waren’s 50 ) Minuten backen.

Lauwarm oder kalt  essen.

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(Wäre dies ein Rezept aus einem Wiener Kochbuch, würde nun stehen: Mit geschlagenem Obers servieren…) und das empfehle ich auch!

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Eine Kugel Vanilleeis mit einem Klacks meiner ganz besonders guten Karamell-Creme wäre sicher auch nicht zu verachten!

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Mein Vater trinkt (besser gesagt trank, denn ein Leben schwelgend in Buttercreme-Torten, Lindor-Schokoladenfranzösischen ‘Käschen’, wie er sie zu nennen pflegt, Beuschel, gebackenem Hirn und sonstigen wienerischen Spezialitäten haben ihre Wirkung gezeigt und von Seiten seines durchaus wohlmeinenden Arztes wurden ihm all diese Köstlichkeiten- du böse Welt!– bis auf weiteres schnöde abgeraten. Also – trank er  damals zu solchen Schokolade-trächtigen Kuchen und Torten immer ein Glas eiskaltes Wasser (Das wollt’ ich eigentlich sagen. Ja, Ihr kennt mich ja nun schon, Anina kommt immer vom Hundertsten ins Tausendste!)

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1 Comment

  1. Denise von der Gartenredaktion
    March 18, 2021

    Das schaut sooooo lecker aus! Den werde ich heute gleich nachmachen 🙂

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