Kreta: Herrliche Sesam-Kekse Koulourakia
Nun sind die Tage auf Kreta schon wieder so weit weg… !
Bin ich noch vor knapp zwei Wochen an Ziegen, Klippen, Kappellen, umwerfenden Panoramas, dem hellblauen Meer und weiten, unbewohnten Berglandschaften vorbeigefahren, so kommt es mir all das nun schon wieder recht fern vor.
Und doch, ein paar handfeste Erinnerungen hab ich mitgenommen! Allen voran mein überlebenswichtiges Olivenöl und – die Inspiration für diese Sesam-Kekse.
Koulourakias werden in den verschiedensten Varianten, manchmal mit Butter, manchmal mit Olivenöl hergestellt und verstehen sich als ehrliche, nicht allzu üppige, geschmacklich sehr interessante Kekse, die man sich am Morgen in den Milchkaffee tunkt. Das Prinzip erinnert mich an die Art, wie Kinder in Italien frühstücken: Da werden Biscotti, die meistens eher unspektakulär sind (und in Mega- Packungen von 500 Gramm verkauft werden), in warme Milch getunkt, und das war’s! Von wegen Müsli und Porridge und Joghurt und Käsebrot und was weiss ich noch alles!
Ich habe mir erlaubt, einen Teil des Mehls mit feinem Griess zu ersetzen, was erstens typisch griechisch ist und zweitens dem Teig eine überraschende, tolle Textur gibt.
Wenn man das nicht macht, kommt ein uninteressanter, etwas seltsamer Teig raus, weil das krosse Element des Weizengriess einfach fehlt.
Weiters finde ich die Spiral- Form wunderschön, sie ist ganz einfach zu machen und gehört für mich einfach zu Griechenland…
Man sollte aber wirklich feinen Weizengriess und ja keine Polenta oder derartiges einsetzen, sonst klappt die Chose nicht!
Zutaten:
- 100 gr Weizengriess, fein
- 170 gr Mehl
- 1/2 Teelöffel Natron
- 100 gr Zucker
- 1EL Honig
- 1 Ei
- 50 ml Olivenöl
- 60 ml Orangensaft
- abgeriebene Schale der Orange
- 2 Messerspitzen gemahlene Nelken
- 1/2 Teelöffel Zimt
- ca. 70 gr Sesamkörner
Zubereitung:
Mehl, Griess, Zucker und Natron in einer Rührschüssel vermischen.
Dann die Orangenschale, Zimt, Nelkenpulver, Honig, Olivenöl, Orangensaft beifügen.
Das Ei mit einer Gabel kurz versprudeln, dazugeben und flott zu einem gleichmässigen Teig zusammenfügen.
Eine Stunde rasten lassen, damit der Griess ein bisschen quillt. Sollte der Teig dann ein noch zu weich sein, ein wenig Mehl beifügen.
Den Ofen auf 180 °C vorheizen. Zwei Bleche mit Backpapier auslegen.
Dann walnussgrosse Stückchen abnehmen, mit dem Handballen zu kleinen ca. 10 cm langen Röllchen ausrollen.(Die Technik ist die gleiche wie bei der Herstellung von Vanillekipferln). Sie sollen idealerweise nicht dicker als ein knapper Zentimeter sein, weil sie beim Backen aufgehen. Und so Riesen-Kekse schmecken zwar genauso gut, sind aber weniger schön!
(Die unmassgebliche Meinung einer kleinen Erdbeere…)
Dann diese Teigrollen in den Sesamkörnern wälzen, zu einem U formen und um die eigene Achse drehen (siehe Photo: Bilder sagen in diesem Fall mehr als alle Worte, nicht wahr?)
Dann ab damit in den Ofen und goldbraun backen. Ich muss gestehen, ich habe vergessen, auf die Uhr zu schauen…
Ich denke, das waren 10-15 Minuten. Sie sollen schön kross gebacken werden, ja nicht zu bleich und weich!
Sie duften wunderbar und Sesam ist angeblich (so sagte mir einmal eine koreanische Ärztin) ganz toll für schönes, glänzendes Haar ! Olivenöl sowieso für alles!
Und die Textur ist genauso griechisch, wie ich es wollte: Grobporig und knusprig. Und wenn man nicht weiss, dass Griess drin ist, versucht man zu verstehen, was wohl das Geheimnis ist!
So wie ich, bevor ich mich durch Reverse Engineering und Recherchen im www schlau gemacht habe!
Nun würden die Griechenland-Blogs ‘Kali Orexi’ wünschen, ich aber verbleibe mit einem ‘ Servus an alle!’ und wünsche fröhlichen Back-und Degustations-Spass!
So schnell, wie sie hergestellt sind, lassen sich die Koulourakias auch verschmausen…
P. S. Ich habe die Kekse noch mit einem Sirup aus zwei Esslöffeln Honig und drei Esslöffeln braunem Zucker bepinselt. Man löst den Honig und den Zucker in einem kleinen Topf mit zwei Esslöffeln Wasser auf und köchelt diese Mixtur ca. drei Minuten. Die Kekse sofort nach dem Backen noch warm damit bepinseln.
Ich schreibe das als Nachsatz, denn es ist ein nicht unbedingt nötiger Arbeitsschritt!
Und nun noch ein paar Kreta-Impressionen, ein virtueller Kurz-Trip auf diese schöne Insel…
Hier noch ein Link zu Kretas berühmtesten Kräutersammler und seinem kleinen Laden ‘Botanos’ in Kousses im Süden der Insel!
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4 Comments
Heidi
July 17, 2015Liebe Erdbeere,
Sie lieben Kreta genauso wie ich – glaube ich.
Die Seiten sind wunderschön. Danke
Ich war dieses Jahr in Agia Roumeli und in Rodakino – ohne Auto – viel zu Fuß.
Ein wirkliches Paradies.
Uns allen wünsche ich, daß dies so bleibt.
Heidi
Heidi
July 17, 2015Liebe Anina,
bei der Suche nach den wunderbaren Keksen mit Sesam und Zimt bin ich auf Ihren Blog gestoßen. Sie scheinen Kreta genauso zu lieben wie ich.
Dieses Jahr war ich in Rodakino und Agia Roumeli.
Wirklich ein Paradies auf Erden. Ich wünsche uns allen, dass dies so bleiben kann.
Danke für die liebevolle Aufmachung – es ist eine Freude, dies zu lesen und anzuschauen.
Heidi
Navettes - fast wie aus Marseille... • Die Erdbeere
November 24, 2015[…] Ursprünglich wurde keine Butter verwendet, sondern Olivenöl (In allen mediterranen Gegenden, wo man traditionell wenig Kühe und umso mehr Olivenhaine findet, wurde früher Gebäck mit Olivenöl hergestellt, siehe meine kretischen Koulorakia Kekse). […]
Fran Hunne
October 17, 2020Ich war dieses Jahr auf Kreta, für eine Woche, mit Studiosus (die Fahrerei hätte ich mir selber nicht mehr zugetraut), Und wir fuhren auch zu einer Frauenkooperative, die Kekse wie diese herstellte – aus Olivenöl. Davon nahm ich mir zwar ein Paket mit, aber nun war ich auf der Suche nach dem Rezept. Vielen Dank, liebe Erdbeere.