Madeleines mit Limetten-Guss

Madeleines mit Limetten-Guss

Lime-Madeleines

Ah, die Petites Madeleines…!

Oft und oft wurde Marcel Proust bemüht, um den nostalgischen Zauber dieses Gebäcks aufleben zu lassen!

In seinem autobiographischen Werk ‘Auf der Suche nach der verlorenen Zeit’ hat er ihr ein Denkmal gesetzt, und in Frankreich hat der Ausdruck ‘une madeleine de Proust’ schon lange Einzug in den Alltags-Wortschatz gehalten…

Er beschreibt den Gefühlszustand, einen Geschmack, einen Gegenstand oder einen bestimmten Geruch, der es vermag, einen in die Vergangenheit zurückzukatapultieren, und zwar in einen besonders seligen Moment unserer Kindheit

Und wer hat es nicht, ab und zu, dieses ‘Madeleine-de-Proust’ Gefühl?

Der eine, wenn er eine warme Topfentorte isst (meine Mutter, die machte sie so gut, so unverwechselbar…nach einem Rezept aus einem mehr als bescheidenen Nachkriegs-Dr. Oetker-Rezeptbuch, das ich noch immer habe und immer wieder befrage! Das Papier ist von so miserabler Qualität, das es nun haselnussbraun und  porös geworden ist. Ist sollte es einmal einscannen, bevor mir alles unter der Hand zerbröselt!)

Nun, der nächste, wenn er eine Rindsroulade mit Erdäpfelpüree sieht, die meisten Italiener, wenn sie an die selbstgemachte Pasta ihrer Nonnas denken, andere wieder, wenn sie ein einfaches Schmalzbrot zwischen die Finger bekommen!

Und da ein solches Rezept in keinem Food-bzw. Backblog, der etwas auf sich hält, fehlen darf, stelle ich heute mein Rezept vor.

Madeleines

Ich wollte schon seit langem wieder mal Madeleines machen, doch hatte ich bis vor einer Woche nur eine Form für Mini-Mini-Madeleines, zwar in einem wunderbaren Spezialgeschäft in Leuven in Belgien erstanden, aber: Man braucht einfach mindestens zwei Madeleine- Formen, um das Projekt in einer annehmbaren Zeitspanne abzuwickeln! Ich bin einfach nicht bereit, Stunde um Stunde meiner kostbaren Lebeszeit in der Küche zu verbringen, ständig um meinen Backofen kreisend, nur weil ich damals beim Kauf nicht an dieses Detail gedacht hatte! Daher ein

TIPP: Bei kleinen Gebäckförmchen (Mürbteigschüsselchen, Madeleineformen etc.) immer ausreichend davon kaufen, sonst macht’s keinen Spass und wer gibt einem schon die unnötig damit verlorene Zeit zurück!!?

Silikon-Madeleine-Formen 5x7cm

Ich konnte es mir nicht verkneifen, eine Limetten-Variante davon zu machen.

Limetten

Limetten haben ein so feines, interessantes Aroma, und ein bisschen Zuckerguss daraus ist das köstliches Tüpfelchen auf dem i! Allein schon die geriebene froschgrüne Limettenschale hat ihre optische und olfaktorische Wirkung und war imstande, meine ganze Küche einzuduften!

Zutaten:

  • 3 Eier
  • 200 gr Mehl
  • 200 gr Butter
  • 1/2 Teelöffel Backpulver
  • 120 gr Staubzucker
  • 1 Vanillezucker
  • 1El Honig
  • 60 gr Milch
  • 2 Limetten
  • für den Limettenguss ca. 5 El Staubzucker 

Zubereitung:

Die Butter in einem Schälchen auf ca. 400 Watt ca. 2-3 Minuten in die Mikrowelle geben. Oder in einem kleinen Topf anschmelzen lassen. Sie soll nicht ganz zerflossen sein, sondern noch weiss, wie eine Creme!

Butter

Butter-halb-geschmolzen

Drei Eier

Die ganzen Eier mit dem Zucker so schaumig wie möglich schlagen.

Eierschaum

Die Schale einer Limette in die Butter reiben, den Honig, den Vanillezucker und die Milch dazu und kurz mit dem Mixer glattrühren.

Butter-hell-geschlagen

Diese Mischung in den Eierschaum einmixen, und schrittweise das mit dem Backpulver versiebte Mehl einrühren.

Eischaum-trifft-Buttermasse

Mindestens eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen, mit Folie bedeckt.

Die Silikonformen leicht ölen. Metallformen grosszügig buttern und mit Mehl bestauben.

Einölen-der-Förmchen

Den Teig einfüllen und bei Umluft ca. auf 180°C backen, ca. 15 Minuten, kommt aber auf die Grösse der Förmchen an!

Nach dem Backen aus den Formen stürzen, kurz abkühlen lassen. Sodann den Staubzucker mit dem Saft einer Limette und ein bisschen geriebener Limettenschale glattrühren und die Madeleines glasieren.

Limetten-Guss

Mit der restlichen geriebenen Schale dekorieren.

Limetten-Madeleines

Aus der angegebenen Teigmenge entstanden 35 Stück, gebacken in Silikonformen, wo jede Madeleine 5×7 cm gross ist.

Übrigends kann der Mensch ja nicht so ganz ohne Inspirationen leben, daher machte ich einen kleinen Ausflug in eine grosse, schöne Stadt: Paris.

Eiffelturm

weisse Rose

Palais Chaillot

Viel hatte ich vor, die Zeit war immer zu knapp, das Wetter, die damit einhergehenden Lichtverhältnisse und somit der Grossteil meiner Photos miserabel, die Metros, auch wie immer, eng, voll und doch mein Lieblings-Fortbewegungs-Mittel, die Boutiquen und Vitrinen reich an wunderschönen Klamotten, die Kellner auf den Terrassen-Cafés ruppig (ach, es war nie anders in Paris, es ginge mir direkt was ab, wenn sich das mal ändern sollte!), die Strassen in ihrer Haussmann‘schen Grosszügigkeit majestätisch, die Bäckereien eine verlockender als die andere, die Seine unverändert grau-grün, die Schlangen an den Comptoirs bei Ladurée immer länger und mit immer mehr japanischen Publikum, und mein Gemüt immer glücklich und dankbar, wieder mal Pariser Luft schnappen zu können )

Paris ave Montaigne

Montaigne

Rosen

Metro

Haus in Passy

Nach oben

2 Comments

  1. Butter-Krapferl mit Walnüssen und Mocca-Creme • Die Erdbeere
    October 29, 2016

    […] in dem Privatpersonen ihre Rezepte vorstellen, wieder über diese Leckerei gestolpert. Eine echte Madeleine de Proust, meine […]

  2. 1enlargement
    June 22, 2022

    2lenient

Leave a Reply