American Cookies
Liebe Leser!
Erstens: Nein, ich habe mich nicht auf eine Insel in fernen Landen abgesetzt.
Zweitens: Nein, ich war in den letzten Wochen nicht in den Ferien, wie ungefähr halb Wien.
Drittens: Solch eine lange Abwesenheit von Küche, Kamera und Laptop soll nicht mehr vorkommen!
Und viertens: Meine -ja, sie ist einfach eine!- kleine Prinzessin vulgo ‘Das kleine Marillchen’ feierte das erste -das allererste Mal in ihrem Leben (ich bin ganz gerührt, diese Zeilen zu schreiben!) Geburtstag und so schurlte und werkelte ihre Mama Tage, ja fast Wochen auf diesen Tag hin!
Und so hatte DieErdbeere das Nachsehen.
Aber jetzt zum eigentlichen Thema, den Cookies!
Über die Beschaffenheit, die Zutaten, den Biss, die Grösse, den Zuckergehalt, also über eigentlich alles scheiden sich die Geister. Und das seit jeher.
Der eine liebt weiche, der andere krosse, der nächste schokoladige, der übernächste wieder Cranberry-ge Cookies, der eine verwendet nur Mehl, der andere aber Haferflocken im Teig.
Sapperlott- wem eigentlich kann man es da noch recht machen? ( Hauptsache: Mir, mir und nur mir ;.) Hoch, lang und selbstbewusst lebe sie, die Eigenliebe! )
Mit zunehmender Alltagspräsenz dieser Süssigkeit gibt es aber mittlerweile schon so viele Experten in der Materie, so viele fixe Ideen, so viel Erwartungshaltung, dass ich mich bis dato nicht traute, es nicht wagte, mit meinem Rezept ‘an die Öffentlichkeit’ zu gehen.
So mache ich diese ‘American Cookies’ (ich finde, der Zusatz ‘American’ klingt irgendwie herzig, etwas altmodisch und nach Onkel aus Amerika) ab und zu gewissermassen für den Hausgebrauch.
Da mir jetzt schon ein paar Kuchenbäcker aus meinem Freundeskreis mehrmals auf die Pelle gerückt sind und die Herausgabe des Rezeptes regelrecht einfordern, habe ich mich entschlossen, das Web mit dem fünftausendsiebenhundertsten Rezept für Cookies zu füttern!
Allein schon deshalb, weil ich zu faul und beschäftigt bin, meine schönen Papiere aus meinen Versteck für schöne Billets hervorzuholen, aufwendig alle Details und Hinweise aufzulisten ( denn nicht jeder ist ein Back-Profi), und das in mehrfacher Ausführung.
Nein, nein, kommt gar nicht in Frage!
Bei der nächsten Anfrage wird der Cookie- Anwärter mit einem lässigen: ‘Ist eh’ auf meinem Blog. Google es halt! ‘ abgespeist. Das ist ja wohl der Zweck eines Blogs!
Zutaten:
- 130 gr Butter
- 2 Eier
- 140 gr Zucker
- 200 gr brauner Zucker
- 200 gr Haselnüsse (oder 1/2 Mandeln 1/2 Nüsse)
- 200 gr Rosinen
- 300 gr Schokolade
- 100 gr dunkle Schokolade
- 250 gr feine Haferflocken
- 300 gr Mehl, mit jeweils 1 knappen Tl Natron und Backpulver vermischt
- 1 Vanilleschote
- 1 Prise Salz
- 2-3 El Rum / Milch / Orangensaft
Zubereitung:
Butter und Eier aus dem Kühlschrank nehmen.
Die Schokolade (dunkle und helle) hacken. Die Haselnüsse grob zerstossen (in einem Gefriersackerl mit dem Nudelwalker oder einem Hammer oder dergleichen).
Die Rosinen mit dem Mehl gut vermischen. Haselnüsse, Schokolade, Haferflocken dazu geben.
Die Butter mit dem Mixer cremig schlagen, eine Teil des Zuckers (normaler und Rohrzucker zusammengeben) beifügen, ein Ei dazu, weiter mixen, Rest des Zuckers dazu, zweites Ei dazu.
In diese Schaum-Masse den Schoko-Mehl-Nuss-Rosinen-Mix geben, den Rum dazu, kurz zu einem gleichmässigen Teig mixen.
1/2 Stunde kühl beiseite stellen.
Derweil den Ofen auf 180°C Umluft einstellen. Bleche mit Backpapier auslegen.
Walnuss-grosse Kugeln formen.
Im Abstand von 5 cm auflegen. 10-15 Minuten backen.
Sie sollen noch weich sein, denn sie werden nach dem Auskühlen noch fest. Eher heller als zu dunkel backen!
Nach dem Rausnehmen gleich mit einem Messer etwas ‘zerdrücken’, so entsteht die schöne, gebrochene Cookie- Kruste.
In einer gut schliessenden Dose aufbewahren.
TIPPS:
1. Sehr gut: Die Rosinen durch getrocknete Marillen (in Stücke geschnitten) ersetzen. Weisse Schokolade verwenden.
2. Nie grobe Haferflocken verwenden!
3. Ich habe eine Handvoll getrocknete Kirschen zusätzlich verwendet.
Ich habe dieses Rezept in der Weihnachtsbeilage der Brigitte 1999 (die noch, schon etwas angegilbt, aber immerhin, in meinen Archiven liegt!) gefunden. Es begleitet mich treu bis zum heutigen Tag!
Ich finde, es ist ein gutes Rezept, für mich der Inbegriff der Cookies. Und -ein weiteres Plus- es kommt mit verhältnismässig wenig Fett und Zucker aus.
4. Ich mache immer die angegebene Menge, aber man kann es ohne grosse Rechnerei leicht halbieren.
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4 Comments
Mareike
September 8, 2014Ja, Geschmäcker sind verschieden und ich mag zum Beispiel nicht so gerne Haferflocken und Rosinen in den Cookies. Dafür umso lieber Cranberries, die ich ich hauptsächlich nur für Cookies verwende oder ab und zu auch in selbstgemachten Müsliriegeln. Die Idee mit der Hälfte Natron und der anderen Hälfte Backpulver finde ich sehr gut und werde ich mal ausprobieren. Ich habe schon einmal versucht, Backpulver komplett durch Natron zu ersetzen, als ich Artikel über Phosphat etc gelesen habe, aber das hat damals leider nicht geklappt.
Sabine
September 12, 2014Juhuuuuuu – endlich ist das Geheimnis dieser köstlichen cookies gelüftet!! Hoffe schon seit zwei Jahren darauf, wieder mal in den Genuss deiner americain cookies zu kommen. Jetz werd/muss/kann ich es selbst versuchen…
Anina
September 16, 2014Hallihallo Sabine!
tja, jetzt kannst, ja musst Du die Sache selbst in die Hand nehmen!
Und dass Du meine Cookies nicht vergessen hast, das ehrt mich wirklich!
Wünsche Dir gutes Gelingen!
Anina
Anina
September 16, 2014Die Sache mit dem Backpulver und dem Natron, das ist so eine eigene Wissenschaft!
Und ich muss zugeben, ich war in Chemie nicht der Überflieger, aber ein Chemiker könnte uns das alles mal genau erklären…
Ich weiss nur, zu Weihnachten, da gibt es ja noch Hirschornsalz und Pottasche, wird vor allem in den Lebkuchen verwendet. Da halte ich mich streng an die Vorgaben (meine ganz tolles Lebkuchen-Rezept hat Pottasche als Triebmittel), da riskiere ich nichts!