Schoko-Bananen-Torte
Es begann mit Zoés Geburtstags-Fest.
Ich hatte die kühnsten Pläne für die Torte. Nächtelang studierte und träumte ich von raffinierten Kreationen, von luftigen Buttercremen und zartem Dekor.
Zuckerblumen, Himbeeren, Erdbeeren, jede Menge Schlagobers waren im Vorfeld gebunkert worden, weiters Strohhalme, ganz viele Pappteller (Wir könnten ja Weihnachten mal mit den übriggebliebenen rosa und gelb gepunkteten Papierteller feiern!? Wer braucht schon Porzellan!) und -becher, Mini-Smarties, bunte Schirmchen und was sonst noch alles so zu so einer Fete gehört.
Nun war jener 8. August, so wie damals, als Mein kleines Marillchen schlüpfte, ein Tropentag. Toll.
Die Idee von einer mit weissen Obers-Tupfen übersähten (Um Himmels Willen keine Schokoladetorte meinte Eric, es kommen doch lauter kleine Kinder, jeder einzelne ein hochgefährlicher Essanfänger!), mit pastellfarbigen metallenen Zuckerperlen und zarten Zuckerblüten dekorierten zweistöckigen Rokoko-inspirierten Torte ( Kennt Ihr den Film ‘Marie Antoinette’ mit Kirsten Dunst? Ich liebe ihn!! ), entschwand ins Reich der Utopie.
Es war unmenschlich heiss!
(Dass wir dann noch draufkamen, dass unser Kühlschrank viel zu wenig kühlt und ein neuer her muss, brachte all meine Pläne und mein armes Multitasking-Mama-Hirn endgültig in einen Zustand unweit dem Delirium…)
Eine Erdbeer-Himbeer-Bombe, die man im Tiefkühlfach lagern kann, wurde dann zur Geburtstagstorte auserkoren. Aber das sei nur nebenbei erwähnt.
Wem nämlich das grössere Echo zuteil wurde, das waren unbestritten meine kleinen Schoko-Bananen-Cupcakes, Resultat einer Kurz-vor-Torschluss- Ich muss schnell improvisieren!– Ist doch wurscht wegen den Schokoladeflecken! – Aber flott jetzt!- Aktion.
Schokoladekuchen-Teig, in Cupcake-Förmchen gebacken, Pariser-Creme, irgendwie ein bisschen fad, was fehlt noch…?
Und dann dachte ich mir: Wie heisst es so schön? Ach ja: ‘Never change a winning Team‘, mach doch einfach was Schokobananiges daraus!
Banane & Schoko in Personalunion, das eingeschworene Team, das Duo, dass unsere Kindheit selig begleitete (Ich sage nur achtziger Jahre, Tatort: eine Gelateria in in Bibione/Caorle/Jesolo, Bestellung: ein Bananensplit.
Oder: Kiloweise Schokobananen, Schauplatz: ein Supermarkt irgendwo in Wien, Papa geht mit uns einkaufen)!
Kurzum, die Sache konnte eigentlich nur gut ausgehen… Ein Scheibchen Banane unter jeden Creme-Gupf der Cupcakes gezaubert und fertig war die Kreation!
Dem ganzen habe ich heute noch eins drauf gesetzt und, Stichwort Banana Bread, und in den Teig eine überreife, zerdrückte Banane gegeben. Die Torte wird dadurch noch Bananen-lastiger. Schoko-Tiger lassen besser diese Zutat weg, denn sie dominiert die Schokolade geschmacklich doch ein wenig!
Und nun, bitteschön, ran an die…
… Zutaten:
- 4 Eier
- 160 gr Schokolade
- 140 gr Butter
- 140 gr Staubzucker
- 60 gr Mandeln, gerieben
- 80 gr Mehl
- 1 reife Banane
- 1 Päckchen Vanillezucker
Creme:
- 250 gr dunkle Schokolade
- 250 gr (1Becher) Schlagobers
Belag:
- 2 Bananen
- 1 Zitrone
Zubereitung:
Den Ofen auf 200°C vorheizen.
In einer Metallschüssel die Butter und die Schokolade in Stückchen über Wasserbad unter Rühren schmelzen lassen. Oder, so hat man weniger Arbeit, in den Ofen, der vorheizt, stellen.
Achtung:
- Nur mit einer Metallschüssel geht das im Ofen!
- Nicht zu sehr schmelzen lassen, die Schoko-Buttermischung soll nicht zu heiss werden!
In der Zwischenzeit die Eier trennen.
Eiweiss sehr fest schlagen (zuerst fest schlagen, dann Vanillezucker rein, noch 2 Minuten weiterschlagen). Eigelb beiseite stellen.
Die Schoko-Butter-Mischung etwas abkühlen lassen (sie darf lauwarm, aber nicht heiss sein), dann den Staubzucker, die geriebenen Mandeln, das Mehl und zu allerletzt erst die Eigelb und die zerdrückte Banane einrühren.
Den Eischnee vorsichtig unterheben.
In eine bebutterte, bemehlte Form (20 cm) geben.
10 Minuten bei 200°C , dann bei 150°C weitere 50 Minuten backen.
Creme vorbereiten:
Obers und zerstückelte Schokolade in einen dickbödigen Topf geben.
Unter Rühren auf kleiner Flamme die Schokolade auflösen. Beiseite stellen.
Wenn die Masse kalt ist, ab in den Kühlschrank für eine Stunde.
Dann schaumig aufmixen. es entsteht eine helle, luftige Pariser-Creme!
Man kann (TIPP!) ein Päckchen Sahnesteif dazugeben, so hält die Creme besser. (Bei 39°C Aussentemperatur ein Segen, Dank sei Dr. Oetker!)
Zusammensetzen:
Erkaltet den Kuchen in zwei Teile schneiden.
Zitrone auspressen, Banane in ca. 1/2 cm dicke Scheibchen schneiden und sofort im Zitronensaft schwenken.
1 Tortenboden dünn mit Creme bestreichen, dicht mit Banane belegen.
Mit Creme bedecken und den 2. Tortenboden drauflegen.
Torte mit Creme bestreichen und restliche Creme eventuell mit einem Spritzbeutel aufspritzen.
Dekorieren wie man möchte: Schokostreusel, gelbe Smarties, Schaumzucker-Bananen (Haribo) noch Banane, oder, so wie ich, mit Kakaopulver bestauben.
Die Zitronennote (vor allem, wenn man Cupcakes daraus macht und sie gleich aufgegessen werden!) rund um die Bananen gibt dem Kuchen etwas Erfrischendes und balanciert die Wucht der Schokolade gut aus.
Man kann auch die doppelte Menge Creme nehmen, drei Platten schneiden und die Torte grosszügiger mit Creme ‘eindecken’. Ich bevorzuge die normale Menge, denn auch der Kuchenteig ist eher üppig.
10 Minuten vor angedachtem Schnabulieren aus dem Kühlschrank nehmen.