Herbstspaziergänge und Muffins mit Birne, Tonka und Crumble
Die Tatsache, das uns alles Vergängliche kostbarer und besonderer erscheint, ist gewiss keine neue Erkenntnis.
Vergänglichkeit ist ein täglicher Begleiter unserer Existenz, der Hauptmotor unseres täglichen Hastens, unseres Strampelns, sie macht es den Menschen unmöglich, still zu werden. Wir versuchen sie immer ‘wettzumachen’.
Schopenhauer beschrieb es sinngemäss so: Das Leben ist wie bergab Laufen; es geht weiter und weiter, und erst wenn man Anstalten macht, stehenzubleiben, so stolpert man.
Daher unser Wunschtraum: Wir sehnen uns nach Stehenbleiben, Einkehren, Zen sein, zur Ruhe kommen. Und nach Aufheben, Verewigen, den Moment für immer Einfangen.
Gestern fuhren Eric, Zoé und Anina nach Baden bei Wien.
Ein Städtchen, so elegant und heimelig zugleich, das es ich und fast alle Wiener einfach lieben und in treuer Verbundenheit von Zeit zu Zeit immer wieder dorthin kommen.
Wir pirschten durch den menschenleeren Kurpark, dessen hübsche Parkanlage sehr bald in einen Wald übergeht, und sammelten lauter Vergängliches.
Blätter, Äste, Tannenzapfen, jedes einzelne ein Kunstwerk, faszinierend und schön in seinen bunten Herbstfarben.
Eric grummelte und mörmelte in seinen Bart, wann wir denn endlich zu einem Ende kommen würden?! (Als Nicht-Sammler wird einem natürlich nach zwei Minuten Wartezeit schon kalt… pfff… Das zum Thema Rastlosigkeit!)
Und weil alles Essbare per Definition vergänglich ist, hier das heutige Rezept.
Backen– eine Art, die Freude am Moment zu feiern: Die Muffins mit Birne, Tonka-Bohne und Crumble obenauf sind noch dazu ein wahres Herbst-Rezept.
Ich habe dafür ‘Gute Luise’-Birnen aus der Steiermark verwendet.
Eine Sorte, die man nur mehr bei kleinen Produzenten und auf Märkten findet. Sie haben eine eher dicke, grüne Schale (ich gestehe, ich schäle sie weg..), und sind auch in festen Zustand schon zu essen, vor allem aber sehr aromatisch.
In Supermärkten taucht die Gute Luise nie auf, den Grund dafür kenne ich allerdings nicht.
Rezept abgeändert, aber von Dr.Oetker.
Zutaten:
Topfenteig:
- 180 gr Mehl
- 1 Tl Backpulver
- 100 gr Topfen
- 40 ml Milch
- 50 ml Speiseöl (neutral)
- 70 gr Zucker
- Schale einer unbehandelten Zitrone
- 1 Päckchen Vanillezucker
Birnen-Füllung:
- 300 gr Birnenstückchen
- 30 gr Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1/2 Tonka- Bohne, gerieben
Guss:
- 100 ml Milch
- 250 gr Naturjoghurt
- 80 gr Zucker
- 3 Eier
- Zitronenschale
Streusel:
- 60 gr Mehl
- 50 gr Zucker
- 50 gr Butter
- 1 Prise Salz
- 1 Päckchen Vanillezucker
Zubereitung:
Ofen auf 180° C vorheizen.
Streusel: Zutaten mit den Händen verreiben und kalt stellen.
Teig: Mehl mit Backpulver vermischen.
Die Hälfte der Zitronenschale darüber reiben.
Restliche Zutaten der Reihe nach zugeben, mit dem dem Knethaken rasch zu einem glatten Teig verkneten.
Ausrollen und Scheiben ausstechen.
ACHTUNG: (Die Grösse der Scheiben richtet sich nach der Muffinform! Meine sind 6 cm Durchmesser und deshalb habe ich kleinere Scheibchen mit einem Glas ausgestochen.)
In befettete Muffin-Formen legen und am Rand etwas hochdrücken (die Form auskleiden).
Birnenwürfel: Mit Zucker und geriebener Tonka-Bohne vermischen und einfüllen.
Guss: Alle Zutaten vermischen und über die Birnenfüllung giessen.
Streusel: Gleichmässig über die Muffins streuen.
Ins Rohr schieben und ca. 25 Minuten bei 180 °C backen.
TIPPS:
1.Man sollte die Muffinformen auf ein Blech stellen, bevor man sie befüllt. Sonst wird es schwer, die gefüllten Formen ohne Hoppala in den heissen Ofen zu befördern!
2. Man kann statt der Tonka-Bohne ein wenig Zimt oder eine Idee Nelkenpulver oder beides verwenden. Aber Tonka &Birne sind ein absolutes ‘Winning Team’!
3. Lauwarm gegessen sind sie am besten- am nächsten Tag kurz in die Mikrowelle geben!
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4 Comments
Franzy vom Schlüssel zum Glück
November 12, 2016Hm sehen die lecker aus
ich hab schon sooo lange keine tollen Cupcakes oder Muffins mehr gebacken
wird mal wieder Zeit!
und da probier ich direkt mal dein rezept aus 🙂
Vielen Dank dafür
Viele liebe Grüße
franzy
Anina
November 14, 2016Hallo Franzy!
Tja, jetzt ist wieder die Jahreszeit da, wo man den Ofen gerne anwirft und was Warmes, Duftendes, Selbstgebackenes rauskommt…
Liebe Grüsse, Anina
Angi
November 20, 2016Wunderschöner Blogpost liebe Anina, und so wahr! Da freu ich mich dann gleich wieder auf die schönen Seiten des Herbstes 😉
Ganz liebe Grüße, vielleicht sieht man sich ja bald wieder!
Angi
2typewritten
June 22, 20222norfolk