Karamell zum Löffeln
Womit soll sich ein Schokolholic höheren Grades während der ersten, schwierigen Abstinenz-Phase denn trösten?
Reiswaffeln, Karottensticks, einem Löffel Honig ? (Flashback zurück in meine Kindheit: Als ich als kleines Mädchen meinem Verlangen nach Süssem Ausdruck verlieh, antwortete meine Mutter, die von solchen Dingen nicht viel hielt, meistens: Iss einen Löffel Honig! Wie man sieht, ein Schuss nach hinten…Ich wurde, noch dazu als ein Kind meiner lieben Wiener Stadt, wo man um Golatschen, Palatschinken, Kipferln und Torten kaum herumkommt, ein grosser Liebhaber von allem Süssen…)?
Nein, nichts da!
Ich behelfe mir in solchen Situationen mit etwas ganz Speziellem. Und, unter uns gesagt, es macht auch kein gutes Bild, Hals über Kopf und beinahe halluzinierend auf die Strasse zu rennen, den nähest gelegenen Billa aufzusuchen, hastig und lästig bittend sich zur Kassa vorzudrängen (Darf ich vor, ich hab nur das eine!?), nur, um einen Riegel Mars zum Heisshunger Stillen zu erstehen! Soll alles schon vorgekommen sein!
Meine auserwählte und zu 100 % verlässliche Ersatzdroge nennt der Franzose Caramel au Beurre Salé und ich Karamell zum Löffeln.
Natürlich kann man ihn auch zum Palatschinken (Pfannkuchen auf österreichisch -Füllen verwenden, zum Bestreichen von Brioche oder -ganz dekadent- in einen Brownie als Überraschung einbacken.
Aber ich finde, das ist alles nicht nötig, aus dem Glas ab und zu ein Löffelchen ist das Schönste und Beste, was ich mir als kleine Abend-Leckerei vorstellen kann!
Zutaten:
für 3 kleine (220 ml) Marmeladengläschen
- 400 gr Kristallzucker
- 250 ml Schlagobers (Sahne)
- 160 gr Butter
- 1 Vanilleschote
- grobes Meersalz
Zubereitung:
Zucker, wenn möglich in einer Anti-Haft-Pfanne mit hohen Wänden (Wok) zu Karamell schmelzen lassen.
Eine Holzlöffel verwenden, weil Plastik kann schmelzen.
Wenn der Zucker braun und aufgelöst ist, die Butter auf einmal dazugeben.
Weiter rühren, solang, bis die Butter sich mit dem Karamell verbunden hat.
Wer das beschleunigen will, der nehme der Handmixer oder Pürierstab. (In diesem Fall aber in einem normalen Topf , denn der Mixer macht die Antihaft-Beschichtung kaputt!).
Die Vanilleschote auskratzen und das schwarze Innere dazugeben.
In der Zwischenzeit das Obers leicht erwärmen.
Zum Karamell giessen und bei kleiner Flamme so lange rühren, bis eine glatte Masse daraus geworden ist.
Bei mir bleiben immer ein paar Karamell-Klümpchen, daher durch ein Sieb giessen.
In saubere Gläschen füllen und jeweils eine gute Prise grobes Meersalz hinzufügen.
Das Meersalz macht den Unterschied!
Ich bewahre die Gläschen im Kühlschrank auf.
Ein schönes Mitbringsel und ‘très français’!
Wenig Aufwand, grosse Freude!
Weiteres aus Frankreich:
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2 Comments
Michaela
August 28, 2014Wow, das schaut ja vielleicht gut aus, Wahnsinn!! Das Foto, wo du die Butter um Zucker schmelzt….
Ich weiß nur nicht, ob das so eine gute Idee ist, die Creme nachzumachen, da ich schon beim Lesen vom Rezept 2 Kilo zugenommen hab! Ich werds mir überlegen 😀
Anina
September 16, 2014Ach, weisst Du, ab und zu ein Löffelchen Karamell wird uns schon nicht in die Fettsucht stossen… Aber ich gebe es zu, es ist kein Rezept für die Salat-Fraktion ;.)