Himbeer-Topfen-Päckchen mit weisser Schokolade
Es war eine spontane Idee: In meinem Kühlschrank lagen noch eine Packung fertiger Strudelteig und eine Packung Topfen herum. Weiters tiefgekühlt ein Sackerl voll Himbeeren.
Der ursprüngliche Grund, warum diese Accessoires überhaupt noch dort herumkugelten, war Besuch aus Frankreich, den ich persönlich noch nicht kannte… Man hatte mir gesagt, der weibliche Part achte sehr auf seine/ihre Linie. Und ja, dass beide generell nicht sehr viel und viele Sachen nicht essen. Schluck.
Also, das Schokolade-Karamell-Whisky-Tiramisu fiel sowieso aus. Auch einer Sachertorte (man entwickelt bei Besuch aus dem Ausland ja immer so ein bisschen zusätzlichen Nationalstolz!) würde man wohl mit nobler Zurückhaltung begegnet sein( nicht auszudenken, eine Schokoladentorte, mit picksüsser- oh wie herrlich!-Marillenmarmelade gefüllt und in eine zuckrige Schokoladenglasur- ach, so köstlich!– gehüllt, und zu guter letzt- welch unsägliche Wiener Dekadenz!- mit aufreizendem geschlagenen Obers-welche Wonne!- in Szene gesetzt. Nein, und mit einer himmlischen Tarte au Citron wollte ich auch niemanden in Bedrängnis bringen! Schon gar keine Franzosen…
So kam mir die Idee: Ein Topfen-Himbeer-Strudel sollte es werden!
Leichter, hauchdünner Teig, luftige Topfenmasse, fruchtige Himbeeren als visueller Kontrast, typisch österreichisch, dazu eine warme Vanillesauce.
Als dann aber der Moment des Vorbereitens gekommen war, merkte ich schnell, dass ich viel zu viele Speisen, Salate, Leckereien geplant hatte und das all diese Köstlichkeiten vielleicht sogar erdrückend auf meine Gäste wirken würden.
Hätte ich Narr doch einfach ein Hühnerbrüstel gekauft, mit geschmacksneutralem Öl abgebraten, für jeden ein Chicoree-Salatblatt abgezählt und all dies hübsch ‘arrangiert’!!!
Nun hatte ich aber herausbekommen, dass die figurbewusste Dame (sind wir das nicht eigentlich eh’ alle…!) jucchuuuu, also doch! eine Schwäche hat. Und zwar für Schokolade. Vaterland gerettet! Da ich gerade eine ganze Fuhr meiner Mocca–Kokoskuppeln produziert hatte, war ich zufrieden, ihr vielleicht wenigstens damit eine Freude machen zu können, servierte diese auf meinem schönsten Aufsatz-Teller und machte einen Rückzieher vom Topfen-Himbeer-Strudel-Projekt.
Da aber aufgeschoben nicht aufgehoben ist, hole ich diese Angelegenheit- ich finde, etwas ‘more sophisticated’- nun nach. Mein kleiner kindischer Hobby-Kuchenbäcker-Stolz ist in der Tatsache begründet, dass mir diese knusprigen Himbeer-Topfen-weisse Schoko-Strudel-Päckchen auf Anhieb gelungen sind…oho!
Zutaten: für ungefähr 12 Himbeerpäckchen
- 1 Packung Strudelteig (4Blätter)
- 200 gr Topfen (Quark)
- 1 Ei, getrennt
- 70 gr weisse Schokolade
- 2 El Staubzucker (oder normaler Zucker)
- 1 Tl Stärkemehl
- Vanille
- 1 El Cointreau
- ca. 3El Himbeermarmelade/Gelee
- 3 El Himbeeren
- 50 gr zerlassene Butter (zum Bestreichen der Strudelblätter)
WEITERS:
eine Muffinform aus Silikon oder Anti-Haft, Durchmesser 5cm
TIP: Man sieht meine Silikon-Form auf den Photos. Sie ist ideal. Natürlich nimmt jeder die Grösse, die er zu Hause hat! Allerdings sind die Päckchen so schön, weil sie nicht zu gross sind und solch kleine unverfängliche Happen immer verlockend aussehen!
Weiters kann man die Schokoladenmenge (auch dunkle Schoko ist ein Versuch wert!) ein wenig verändern, eine andere Marmelade verwenden, den Cointreau (er ist und bleibt für mich aber die beste Kombination mit Beeren!) mit Grand Marnier, Rum, Maraschino etc. ersetzen. Einfach experimentieren!
Zubereitung:
Die weisse Schokolade grob hacken.
Das Ei trennen. Eiweiss mit einer Prise Salz zu Schnee schlagen.
Das Eigelb mit dem Zucker hell aufschlagen.
Dann den Topfen, die Vanilleessenz (oder Vanillezucker),das Stärkemehl, den Cointreau einmixen und die weisse Schokolade unterrühren. Eiweiss unterheben.
Den Ofen auf 150°C vorheizen.Oder wie auf der Strudelteigpackung angegeben.
Den Strudelteig aus dem Kühlschrank nehmen.
Eine Muffinform grosszügig bebuttern. (Ich weiss, ich weiss, Silikon muss man nicht einfetten, aber in diesem Fall braucht man die Butter, um dem trockenen Strudelteig sein herrliches Butter-Knusperteig-Aroma zu verpassen!)
Die Butter zerlassen, zwei der vier Teigblätter damit bepinseln. Auf jedes ein zweites Blatt Teigdrauflegen.
Also hat man jetzt 2 grosse Doppeldecker-Strudelblätter. Diese schneidet man so schlau mit der Schere in Quadrate, dass keine Reste überbleiben. Ca. 15×15 cm sind die Idealmasse.
Meine waren alle 15×11, 14×12, 14×10… Auch kein Drama!
Ein Quadrat nehmen, einen El Topfenmasse draufsetzen, einen kleinen Klecks Himbeergelee und eine Himbeere draufsetzen.
Die Ecken zusammendrücken und leicht drehen, damit die Päckchen nicht aufspringen beim Backen.
Ich habe auch überlegt, es wäre süss, sie mit einem weiss-roten Küchenfaden zusammenzubinden. Hatte sowas aber in meinem Fundus nicht…
Dann in die Muffinform setzen und ca. 30 Minuten backen. Wenn sie oben zu sehr bräunen, eine Alufolie drüberlegen. Ein Päckchen nach den 30 Minuten leicht herausheben und nachsehen, ob es unten auch gebräunt ist. Zu hell schmecken sie nicht so gut!
Leicht abkühlen lassen und ein wenig Staubzucker drübersieben. Schmecken warm und kalt !
Ich fand die Mischung süsse weisse Schokolade, etwas säuerlicher Topfen und die ebenfalls säuerliche Himbeere sehr gelungen. Deswegen habe ich auch so wenig Zucker in die Topfenmasse gegeben!
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2 Comments
HeimGourmet
December 4, 2013Hallo,
hast du von unserem aktuellen Schokoladen-Wettbewerb mitbekommen?
Insbesondere weil du mehrere tolle Schokorezepte hast und die Anzahl der eingereichten Rezepte Einfluss in die Bewertung nehmen, wäre es zu schade, wenn du nicht mitmachst! http://www.heimgourmet.com/wettbewerb-3-bestes-schokoladen-rezept.htm
Beste Grüße,
dein HeimGourmet-Team
3retinue
June 22, 20221broaden