Luftiger Eierlikör Guglhupf
Dieser Kuchen geht schnell, man braucht nur seinen Mixer und eine Form, keine sonstigen Kuchenbäcker-Accessoires, und er ist wirklich leicht zu machen … Ideal als Sonntagskuchen oder für ein kurzfristig ausgemachtes Kaffeekränzchen. Es schmeckt lauwarm wie erkaltet wundervoll!
Das Rezept stammt aus dem Burgenland, wo man gute Dinge isst und trinkt. In diesem Fall isst und auch ein bisschen trinkt…
Man sollte den Gugelhupf in einer hübschen Form backen, denn er ist ein puristischer Kuchen. Er kommt nicht in Cremen gehüllt, mit Beiwerk vollgestopft und Marmeladefüllungen zuliebe zerteilt daher… ( Wobei ich in anderen Fällen durchaus nichts dagegen habe! )
Dieser Kuchen ist einfach nur goldgelb, flaumig-leicht und der Eierlikör gibt ihm eine feine Dotter-Vanille-Note.
Ich habe mir vor nicht allzu langer Zeit eine wunderschöne Silikon-Form gekauft und es war Liebe auf den ersten Blick. Sie ist vielseitig verwendbar, vor allem für Rührteig- Kuchen, aber auch für Puddings, Griessflammeri und beispielsweise Panna Cotta.
Es handelt sich um eine Reproduktion einer Welfen-Form, die damals im 19. Jahrhundert natürlich aus Kupfer hergestellt worden war.
Am liebsten würde ich ganz Europa einmal bereisen, nur um interessante Küchenutensilien und Backformen aufzustöbern: Leider findet man ganz selten wirklich schöne alte Formen und wenn, dann kaum, ohne sich für ihren Erwerb fast in Schulden stürzen zu müssen. Deshalb war es für mich eine Freude, zu entdecken, dass jemand die Idee hatte, so etwas in Silikon herzustellen und ihr sogar noch eine schmucke Kupfermetallisée-Farbe zu verpassen!
Zutaten
für eine mittelgrosse Guglhupf-Form
- 5 Eier getrennt
- 250 gr Mehl mit 1 Teelöffel Backpulver versiebt
- 250 gr Zucker
- 2 Prisen Salz
- 1/8 l geschmacksneutrales Pflanzenöl
- 3/8 l Eierlikör plus ein paar Esslöffel extra zum Glasieren
- Vanille, eventuell kandierte Kirschen oder Mandelblättchen
Eiweiss mit Salz zu Schnee schlagen, die Hälfte des Zuckers dazu und fest schlagen. Dasselbe mit dem Eigelb machen, restlichen Zucker und Vanille dazu und mixen, bis die Masse hellgelb wird. Dann das Öl beifügen, ca die Hälfte vom Likör und die Hälfte vom Mehl einrühren. Dann die Masse auf den Eischnee schütten, den Rest des Mehls und den Rest vom Eierlikör drüber und mit einer Küchenspachtel behutsam alle Zutaten zu einem luftigen Teig werden lassen.
Man sollte im allgemeinen solche Teige nicht zuviel rühren und lieber ein Eiweiss-Nestchen, das irgendwo noch auftaucht, so lassen, wie es ist. Sonst wird das ganze eine Art Pancake-Masse und vorbei ist’ s mit der Luftigkeit.
Ofen vorheizen und bei 160°C backen, später die Hitze auf 180°C erhöhen. Ich finde Umluft gut. Vielleicht gibt es aber Argumente dagegen, ich frage mich, wie andere Kuchenbäcker das sehen!
Wenn man den Kuchen dann etwas abgekühlt, aber doch noch warm gestürzt hat ( am besten auf ein Kuchengitter, auf dem ausgekühlten Rost vom Backrohr geht’s aber genauso gut ), dann lasse man ein bisschen Eierlikör drüberrinnen, entweder direkt aus dem sich leerenden Fläschchen ( man wird ja wohl, unter Umständen, ganz ausnahmsweise, noch ein Stamperl verkosten dürfen) oder aber mit einem Löffel. Durch die Ei-Zucker-Alkohol-Konsistenz des Eierlikörs entsteht eine glasige, wunderschöne Oberfläche, die köstlich schmeckt und den Kuchen noch saftiger macht. Délicieux.
P.S. Ich habe die Form mit kandierten Kirschen ausgelegt, weil sich die Ausbuchtungen an der Oberseite dazu anbieten. Wenn man eine normale Guglhupfform verwendet, kann man die Form buttern und Mandelblättchen darin verteilen.
2.P.S.Man kann nun auch Backpulver mit Safranaroma kaufen, ich habe es schon probiert und finde es sehr gut: Erstens macht ‘Safran bekanntlich den Kuchen gelb’ und zweitens passt eine leichte Safran-Note in dieses Rezept.
3.P.S. Für diese Form habe ich die Masse adaptiert und nur drei Eier verwendet, weil nicht mehr reinpassen würde.
Nach oben